Monopoly

Es ist der Spieleklassiker schlechthin. Bei kaum einem anderen Spiel kochen die Emotionen so schnell hoch und bekommen sich Familien und Freunde so schnell in die Haare wie bei Monopoly. Und trotz der schlechten Laune, die es bei den Verlierern zuweilen hervorruft, wird das Spiel immer wieder aufs neue herausgeholt. Denn wer beim letzten Mal verloren hat, will es beim nächsten Mal erstrecht wissen.

Das Gute ist: Monopoly ist ein Glücksspiel. Wer beim letzten Mal verloren hat, hat beim nächsten Mal durchaus gute Chancen zu gewinnen. Ziel ist es, ein Grundstücksimperium zu errichten und das Monopol auf sämtliche Häuser und Hotels zu erhalten. Mit seinem kapitalistischen Ansatz orientiert sich Monopoly durchaus am Vorbild des echten Lebens: Im Spiel erfahren die Spieler die Höhen und Tiefen des kapitalistischen Systems. Doch wer sich jetzt Sorgen macht, kann beruhigt sein. Denn hier wird nur mit Spielgeld gespielt. Das heißt die schlechte Laune ist schnell wieder verpufft und am Ende haben sich alle wieder lieb.

Monopoly genießt längst Kultstatus. Es gibt kaum jemanden, dem dem die „Du kommst aus dem Gefängnis frei“-Karte kein Begriff ist, der nicht weiß, was es bedeutet über Los zu kommen und dem die Schlossallee als teuerste Straße nichts sagt. Schlechte Laune seitens der Verlierer ist bei diesem kapitalistischen Spiel nicht ungewöhnlich und gehört sogar dazu. Denn Lizzie Magie entwickelte das Spiel, um ökonomische Ideen und das Prinzip, dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden, zu veranschaulichen. Wenn man sich so manche lange Gesichter am Ende des Spiels anschaut und die Dollarzeichen in den Augen der Gewinner, kann man ohne schlechtes Gewissen sagen: Lizzie Magie hat ihr Ziel nicht verfehlt.

In Deutschland kam das Spiel erstmals 1935 auf den Markt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Spiel jedoch verboten. In den Wirtschaftswunderjahren erschien das Spiel schließlich wieder in einer Neuauflage, unter der es noch heute geläufig ist: Mit allen bekannten Straßennamen von der Badstraße bis zur Schlossallee. In der DDR durfte Monopoly jedoch nicht gespielt werden, da es nicht den sozialistischen Werten entsprach. Mit dem Ende der DDR hat sich dieses Verbot jedoch in Luft aufgelöst und Monopoly ist deutschlandweit in fast jeder Spielesammlung vertreten. Nach der Einführung des Euros 2001 wurde die Spielgeldwährung natürlich von DM auf den Euro umgestellt, um ein möglichst realitätsnahes Spielerlebnis zu schaffen.

Neben dem klassischen Monopoly und den vielen Länderausgaben gibt es inzwischen auch etliche Fan-Varianten für Serien-, Film- und Gaming-Begeisterte. Kaum ein Fandom wird hier ausgelassen: Sei es das Game of Thrones Monopoly, das Star Wars Monopoly, das Marvel Monopoly oder das Pokémon Monopoly. Statt auf den Straßen von Deutschland, stürzen sich die Spieler hier in intergalaktische Abenteuer oder tragen ihre (Kapital-)Schlacht vor den Toren von Winterfell aus. Statt Hund, Hut und Schubkarre, stehen hier Spielfiguren wie Thor, Spidey oder Ironman bereit. Mit dem Lieblingscharakter an seiner Seite macht das Gewinnen doch gleich doppelt Spaß, während sich das Verlieren schon viel eher verkraften lässt. Für Kinder gibt es mit Monopoly Junior eine leichtere Version des Spiels, das auf dem Rummeplatz spielt. Aber auch hier sorgen tolle Varianten, die im Universum von „Drachenzähmen leicht gemacht“ oder in der Märchenwelt der Eiskönigin spielen, für ein zauberhaftes Spielerlebnis.

Jeder Spieler bekommt am Anfang ein Startgeld bzw. Grundkapital zur Verfügung gestellt. Es wird mit zwei Würfeln gewürfelt. Wer auf einem freien Grundstück landet, das heißt einer Straße, einem Bahnhof, dem Elektrizitäts- oder Wasserwerk, erwirbt damit das Recht, das Grundstück zu erwerben. Ziel dabei ist es, ganze Straßenzüge zu kaufen, denn nur wer alle drei Straßen einer Farbe besitzt, kann beginnen Häuser und schließlich Hotels auf ihnen zu bauen.
Kommt ein Spieler auf das Grundstück eines Mitspielers, muss er an diesen Miete abtreten. Besitzt ein Spieler einen ganzen Straßenzug, mehrere Bahnhöfe oder beide Werke, verdoppelt oder vervielfacht sich die Miete. Die jeweiligen Beträge sind den Grundstückskarten zu entnehmen, welche der Grundstücksbesitzer mit dem Erwerb erhält.

Am Anfang gilt es also, ordentlich zu investieren. Dabei kann das Geld schon einmal knapp werden. Neues Geld kommt rein, indem der Spieler Miete kassiert. Ausnahmen sind Geldpreise, welche nach dem Zufallsprinzip durch die jeweiligen Ereigniskarten ausgeschüttet werden. Darüber hinaus erhält jeder einen Grundbetrag, der einmal das Spielfeld umrundet und wieder über Los (das Startfeld) gekommen ist.

Wer durch einen unglücklichen Zufall ins Gefängnis gekommen ist – indem er zum Beispiel auf das jeweilige Feld gekommen ist oder eine entsprechende Ereigniskarte gezogen hat –, darf für die Dauer seines Aufenthalts keine Miete kassieren. Aus dem Gefängnis kommt, wer entweder innerhalb von drei Zügen einen Pasch würfelt, sich freikauft oder über die „Du kommst aus dem Gefängnis frei“-Karte verfügt.

Wer Schulden macht, dem bleibt nichts anderes übrig, als Häuser wieder zu verkaufen oder Hypotheken auf seine Straßen aufzunehmen. Solange auf einem Grundstück eine Hypothek aufgenommen wurde, kann für dieses keine Miete kassiert werden.

Hier ist es durchaus möglich von den Regeln abzuweichen. In der Regel kann mit dem Bestücken der Straßen mit Häusern und Hotels erst begonnen werden, nachdem alle Grundstücke verkauft sind. Darüber hinaus dürfen Immobiliengrundstücke nur dann mit Häusern bestückt werden, wenn der Spieler alle Straßen einer Farbe besitzt. Sind alle Grundstücke verkauft, beginnt daher meistens die Phase, in der verhandelt wird: Straßen können mit den Mitspielern getauscht oder an sie verkauft werden.

Alter: ab 8 Jahren

Mitspieler: 2 bis 8

Dauer: richtet sich nach der Mitspielerzahl und ist in der Regel abendfüllend, man kann jedoch in etwa von 90 Minuten ausgehen

Art: Brettspiel

Grundstücke: 28, bestehend aus 22 Straßen, 4 Bahnhöfen sowie je 1 Elektrizitäts- und Wasserwerk

Herausgeber: Hasbro

Ursprungsland: USA

Erscheinungsjahr: 1933

Erfinderin: Lizzie Magie

Verbreitung: Monopoly gibt es derzeit in 47 Sprachen und 114 Ländern