Faschingskostüme & Karnevalskostüme

Jedes Jahr beginnt die wilde Karnevalszeit, auch die fünfte Jahreszeit genannt, aufs Neue. Während man diese Tradition besonders ausgiebig im Westen Deutschlands zelebriert, wird sich im Osten auch gern zum sogenannten Fasching verkleidet. Fröhliche, auffällige und lustige Kostüme sind da ein absolutes Muss.

Über den genauen Ursprung von Karneval ist man sich uneinig. Einerseits leitet sich das Wort „Karneval“ aus dem Lateinischen „carne vale“, was „Fleisch, lebe wohl“ bedeutet, ab.
Dies symbolisiert den Beginn der Fastenzeit, in der die Menschen früher 40 Tage lang auf Fleisch, Eier und Milchprodukte verzichteten.
Heutzutage entsagen sich gläubige Christen anderer Güter wie Alkohol, Süßigkeiten oder technischen Geräten wie etwa der Playstation.

Fasching sagt man eher im Osten Deutschlands, aber auch in Bayern oder Österreich. Der Ursprung liegt im mittelni.deutschen Wort „Vaschang“, was den letzten Ausschank vor der Fastnacht ausdrückt, somit also wieder den Beginn der Fastenzeit ankündigt.

Andererseits gibt es vor allem in Süddeutschland schon seit hunderten von Jahren den Brauch, mit Masken und Kostümen durch die Städte zu tanzen und so den Winter und die bösen Geister zu vertreiben. Egal, welchen Brauch man selbst zelebriert, sicher ist: An Karneval kann noch einmal ordentlich gespeist, getrunken und gefeiert werden, bevor die harte Zeit des Fastens anbricht.

Eigentlich beginnt die Karnevalszeit bereits am 6. Januar. Früher feierte man an diesem Tag das Bohnenfest, bei dem die Menschen einen sogenannten Königskuchen aßen, in welchem sich eine Bohne befand. Wer diese in seinem Kuchenstück fand, war der Bohnenkönig und musste einen Maskenball veranstalten.

Was genau es mit der Zahl 11 auf sich hat, ist gar nicht so eindeutig. Die Symbolik der Zahl war im Mittelalter „Jux und Narretei“, im christlichen Glauben hingegen die Sünde. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde dann der „Elfer-Rat“ gegründet, der bis heute als Organisationskomitee der Karnevalvereine bekannt ist.

Die Narrenrufe sind regional sehr verschieden. Während man im Rheinland voller Inbrunst „Alaaf“ ruft, ist in Düsseldorf, dem Ruhrgebiet, am Niederrhein sowie Main „Helau“ üblicher. Braunschweiger hingegen feiern die Narrenzeit mit dem Ausruf „Brunswick Helau“. Weiter südlich bei den Maskenumzügen ist „Narri“ und „Narro“ die traditionelle Begrüßung.

Der Nubbel ist eine kölsche Figur, die den Sündenbock des Karnevals symbolisiert. Die Strohpuppe wird traditionell zu Beginn der Karnevalszeit ausgestellt und erhält am Ende eine Art Strafgericht. Ein Jeck gilt als Ankläger und macht dem Nubbel den Prozess. Dieser wird anschließend für alle Karnevalssünden schuldig befunden und verbrannt.

Wer gern andere Rollen annimmt oder sich in einem relativ unauffälligen Kostüm am wohlsten fühlt, stylt sich einfach so wie ein bekannter Promi. Das kann einer Ihrer Lieblingsschauspieler sein oder jemand, den man leicht parodieren kann. Wer beispielsweise Hotelerbin Paris Hilton sein möchte, besorgt sich eine blonde Perücke, rosafarbene Kleidung und einen Plüschhund – und das Kostüm ist schon fertig. Sehr beliebt sind auch Elvis-Kostüme.

Nicht nur sehr niedlich, sondern auch ziemlich praktisch, sind Tierkostüme. Wer nicht auf eine große Karnevalsparty geht, sondern plant, den Straßenumzug zu erleben und auf der Straße in Köln, Düsseldorf oder einer anderen Hochburg zu feiern, wird die Vorteile des Tierkostüms schnell zu schätzen wissen. Die Ganzkörperanzüge sind nämlich kuschelig warm, absolut gemütlich und ein Hingucker zugleich.

Sexy Charleston- oder Saloon-Girl, schüchternes Burgfräulein, Edelmann oder wilder Hippie, Karneval ist eine tolle Zeit, um in die liebste Epoche zu reisen. Kleiden Sie sich wie eine Dame der 20er Jahre, werden Sie zur mittelalterlichen Prinzessin, zum galanten Edelmann oder zum coolen Hippie, der Flower Power pur verströmt. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und relativ leicht umzusetzen.

Die Karnevalszeit ermöglicht uns ebenfalls, endlich einmal den Superhelden spielen zu können. Ob Batman, Superman, Spiderman, Cat Woman oder Power Ranger, schlüpfen Sie in die Rolle Ihres Kindheitshelden und bekämpfen Sie für eine Nacht das Böse. Viele der Superhelden Kostüme sind sogenannte Morphsuits – also elastische Einteiler, die den ganzen Körper bedecken.

Obwohl es üblich ist, sich vor allem an Halloween in gruselige Gewänder zu kleiden, ist das an Karneval natürlich ebenfalls erlaubt. Wer besondere Freude daran hat, andere in Angst und Schrecken zu versetzen, trägt eben ein furchteinflößendes Kostüm. Hierbei sind die Möglichkeiten wirklich unbegrenzt. Ob Zombie, Vampir, Figur eines Horrorfilms, Mumie oder Leiche – gruselige Kostüme benötigen vor allem eines: ein gutes Make-Up.

Immer beliebter werden vor allem Paar- oder Gruppenkostüme. Während man mit einem Paarkostüm vor allem die Zusammengehörigkeit zu seinem Partner zur Schau tragen kann, machen Gruppenkostüme einfach Spaß. Und auch hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Egal ob Sie sich beispielsweise als lustige Minions, Teletubbies, Legofiguren verkleiden oder die Feuerstein Familie repräsentieren – diese Kostüme sorgen für Aufsehen und erhöhen den Gruppenspaß.

Sie war nicht nur der letzte weibliche Pharao, sondern auch die Geliebte von Julius Cäsar und später Marcus Antonius. Eine Frau, bekannt durch Macht und Schönheit und eine tragische Liebesgeschichte – das perfekte Kostüm für Frauen, die sich an Karneval in eine wahre Erscheinung verwandeln möchten.

Man muss nicht immer alles kaufen. Vielleicht haben Sie noch ein hübsches Maxikleid im Schrank, idealerweise in einer hellen Farbe. Kombinieren Sie dazu eine Statementkette und definitiv goldene Armreifen. Wer möchte, bastelt sich noch eine goldene Kopfbedeckung, wickelt sich einen mondänen Turban oder trägt eine schwarze Perücke.

Ein ebenmäßiger Teint ist sehr wichtig für diesen Look. Benutzen Sie am besten eine flüssige Foundation und tragen Sie diese mit einem Schwamm oder flach gebundenen Pinsel auf. Anschließend wird mit einem Bronzer (gern mit Goldpartikeln) das Gesicht an den Wangenknochen, am Haaransatz und um das Kinn konturiert. Für Frische sorgt ein kräftiges Rouge in einem Rosa- oder Pfirsichton. Geben Sie dieses einfach auf die Apfelbäckchen.

Wenn man an den Look von Kleopatra denkt, ist ein ausdrucksstarkes Augenmake-up in der Regel die erste Assoziation. Ziehen Sie sich mit einem schwarzen Kajal breite und vor allem eckige Augenbrauen. Füllen Sie die Lider mit einem goldfarbenen, schimmernden Lidschatten aus. Ziehen Sie mit einem Gel- oder flüssigen Eyeliner einen breiten Lidstrich und lassen Sie diesen im äußeren Augenwinkel nach oben auslaufen. Dies wird am unteren Wimpernkranz wiederholt. Anschließend werden die Wimpern mit viel schwarzer Mascara betont.

Ganz nach Geschmack kann man den Look mit einem roten Lippenstift noch dramatischer gestalten. Wer sich lieber an das Goldthema halten möchte, wählt einen nudefarbenen Lippenstift.

Düster, gruselig und dennoch schön – spätestens nach dem Filmerfolg von „Maleficent" mit Angelina Jolie ist die böse Fee aus Disneys „Dornröschen“ wieder in unseren Gedanken.

Auch hier kann gut improvisiert werden. Haben Sie noch einen Vampirumhang vom letzten Halloween? Tragen Sie diesen über einem langen schwarzen Kleid oder einem engen schwarzen Outfit und der Look ist perfekt. Eine dunkle Krone oder schwarze Teufelshörner passen ebenfalls zu diesem Kostüm.

Für Aufsehen sorgen definitiv ein Paar gruselige giftgrüne oder tiefschwarze Kontaktlinsen. Spitze Elfenohren erhöhen den mystischen Look und sind mithilfe von Hautkleber leicht zu fixieren. Ein streng geraffter Dutt oder Pferdeschwanz erhöht die Ernsthaftigkeit des Kostüms, während Sie mit sehr glatten, offenen Haaren einen Hauch Sexappeal hineinbringen.

Schaffen Sie sich mit einer Foundation und transparentem Puder einen ebenmäßigen Teint. Die dunkle Fee aus der Disney-Version hat grüne Haut. Wem das zu aufwendig ist, kann auch mit einem perfekt blassen Teint für Aufregung sorgen. Schaffen Sie mit einem dunklen Konturpuder markante Gesichtszüge. Das verleiht Strenge und Ernsthaftigkeit – wichtig für diese Rolle.

Dunkel und geheimnisvoll sollte es sein. Nutzen Sie schimmernde Töne im Augeninnenwinkel und verblenden Sie diese mit dunkler Farbe. Falsche Wimpern funktionieren an Karneval wunderbar und sorgen für mehr Dramatik.

Schwarze, glossige Lippen machen den Look unglaublich dramatisch. Wann sonst kann man schwarze Lippen tragen? Nutzen Sie die Chance und trumpfen Sie so richtig auf! Wichtig ist eine gute Grundierung der Lippen. Peelen Sie die Lippen am besten ein wenig vorher, tragen Sie eine gute Feuchtigkeitspflege auf und nutzen Sie einen Lipliner.

Es gibt Männer, die sich nicht gern schminken. Damit der Karnevalslook echt, aber nicht übertrieben aussieht, haben wir hier ein sehr einfaches Tutorial für den wilden Piratenlook zusammengestellt.

Auch beim Piratenkostüm kann man im eigenen Kleiderschrank fündig werden. Ein weißes Hemd, eine schwarze Hose, die bis zu den Knien gerafft wird, eventuell ein paar derbe Boots und ein Bandana reichen schon aus.
Wer einen ausgeprägten Bartwuchs hat, lässt sich seinen Bart circa drei Tage (oder auch länger) vor der Karnevalsfeier stehen. Dies allein fördert schon den verwegenen Look.

Verwenden Sie ein wenig schwarzen Kajal für den unteren Wimpernkranz und verwischen Sie diesen mit einem Wattestäbchen leicht. Auf diese Weise erhalten Sie einen verwegenen Ausdruck.

Wer möchte, kann sich mithilfe von Kunstblut oder Klebetattoos Narben ins Gescht zaubern.

Binden Sie sich anschließend ein Bandana um den Kopf, setzen Sie sich einen Piratenhut auf und vergessen Sie die obligatorische Augenklappe nicht. Fertig!

Eine Umfrage aus dem Jahr 2014 besagt, dass Männer im Durchschnitt bereit sind, mehr Geld für ihr Kostüm auszugeben als Frauen.
(Männer = 59,03€; Frauen = 48,09€)

Allein im Jahr 2010/2011 wurden
➤ 2,4 Millionen Kostüme für Erwachsene
➤ 6,7 Millionen Schminksets
➤ 35 Millionen sonstige Accessoires verkauft.

Einer Statistik von 2014 zufolge
➤ verkleiden sich Frauen lieber im Partnerkostüm als Männer.
➤ basteln Frauen lieber ihre Kostüme selbst als Männer.
➤ kaufen 19% der Befragten ihre Kostüme am liebsten online.
➤ lieben 17% Karneval vor allem, weil sie dann in die Rolle eines anderen schlüpfen können.
➤ mögen 57% der Frauen und 21% der Männer abenteuerliche Kostüme wie Piraten, Ritter oder Kriegerinnen.
➤ bevorzugen Männer Uniformen wie Arztkostüme, Polizisten, Piloten usw.

Ähzezupp – Erbsensuppe, wird oft an Karneval gegessen, wärmt und dient als gute Grundlage für alkoholische Getränke.

Doosch – Durst, vor allem auf Kölsch.

Alaaf – Typischer Karnevalsruf, der dreimal wiederholt wird und als Lob- oder Trinkspruch verwendet wird.

Kamelle – Karamellen oder Bonbons, werden am Rosenmontagszug in die Menge geworfen.

Jeck – Sehr wichtige Vokabel, bezeichnet feiernde Karnevalsteilnehmer, wird manchmal auch im Sinne von „verrückt“ verwendet.