Damenmode

Die Zwanzigerjahre, auch Golden Twenties genannt, waren von den Nachwirkungen der Kriegsjahre geprägt. Die Damenmode war in dieser Zeit sehr von androgynen und schmalen Silhouetten bestimmt. Typisch für diese Dekade waren vor allem knielange Hängerchen mit fransigem Bund, glitzernde Stirnbänder und Perlenketten. Das in Falten gelegte Rockelement der Kleider gestand der Trägerin uneingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten für Modetänze wie dem Charleston ein. Großen Einfluss auf die damaligen Damenmodetrends hatten Stilikonen wie Josephine Baker oder Coco Chanel. Letztere prägte die Mode durch bequeme, sportliche und elegante Kleidung.

Die Androgynität der Zwanzigerjahre wich in den Dreißigerjahren einer nie dagewesenen Mädchenhaftigkeit. Fließende Stoffe und dezent geschnürte Taillen betonten die Weiblichkeit und vermittelten ein neues Frauenbild. Freizeittaugliche Kostüme, bestehend aus einem schmalgeschnittenen Midi-Rock und einer taillierten Jacke sowie weit geschnittene Marlenehosen waren die Modetrends der Stunde. Die Kombination aus Glockenrock und Bluse, ganz nach dem Stil bedeutender Schauspielerinnen wie Greta Garbo oder Marlene Dietrich, war in der Damenmodewelt dieser Zeit ebenso kaum wegzudenken.

Die Modewelt der Vierzigerjahre war geprägt von purer Weiblichkeit. Es gab also nur eine gerine Änderung der Mode gegenüber der Dreißigerjahre zu verzeichnen. Schmale Kleiderschnitte sowie elegante Etui-Röcke bestimmten die Silhouetten zu dieser Zeit. Zu den Must-Haves der Vierzigerjahre gehörten Riemchensandalen, Peeptoes, Turbane und knallroter Lippenstift á la Rita Hayworth, Zarah Leander oder Ilse Werner. Im Gegensatz zu den kurzen Röcken, waren die Blusen zu dieser Zeit meist hochgeschlossen. Modeschöpfer der Stunde Christian Dior, revolutionierte E.der Vierzigerjahre den Modemarkt mit dem sogenannten „New Look“.

Die M.der Fünfzigerjahre war bestimmt von vielen Gegensätzen. Man trug weite Petticoats ebenso wie schmale Bleistiftröcke. Die Fünfzigerjahre gelten ebenso als Jahrzehnt des Rock n Rolls sowie des klassischen Chics und der Eleganz. Die M.der Frau war die einer „Grand Dame“, ganz im Stil von Hollywoodschauspielerinnen wie Marilyn Monroe, Audrey Hepburn oder Grace Kelly. Die Betonung der Silhouette lag in den Fünfzigerjahren vor allem auf dem Busen und der Hüfte. Figurbetonte Blusen, Caprihosen und weite Röcke bestimmten das Straßenbild der Fünfzigerjahre, die Wespentaille wurde zum Trend.

In den Sechzigerjahren galt: „umso auffälliger, desto besser“. Selbst Stilkone Jackie Kennedy bevorzugte in dieser Zeit statt konventioneller Kleidung eher den jugendlichen Stil und wurde so zum Modevorbild einer ganzen Generation. So waren psychedelische Farbkombinationen und grafische Muster charakteristisch für den Stil dieser Zeit. Miniröcke, erfunden von Mary Quant, waren ebenso angesagt wie aufsehenerregende Accessoires. Die extravaganten Prints und Farbgebungen verlangten nach klaren Schnitten. So erlebte die A-Linie in den Sechzigerjahren ihr großes Aufkommen. Das schlichte Hemdblusenkleid wurde in den Sechzigerjahren zu beinahe jeder Gelegenheit getragen.

Natürlichkeit, Freiheit, Individualität und Flower Power lautete das Credo der wilden Siebzigerjahre. Ob bunt gemixt, extrem knapp oder kunterbunt gemustert – in den Seventies wurden in puncto Mode alle Regeln ausgehebelt. Modische Meilensteile der Hippiegeneration waren Plateauschuhe, Trompetenärmel und -hosen, Faltenröcke, Kopftücher, Peacezeichen, Hotpants und lange Blümchenkleider. Unterstützt wu.der Folklorecharakter mit Selbstgestricktem in Häkeloptik und Blümchenstickereien. Modehäuser wie Givenchy, Sonia Rykiel und Vivienne Westwood galten zu dieser Zeit als tonangebend und prägten die M.der Siebziger.

Die M.der Achtzigerjahre wurde vor allem durch die aufkommende Punkmusik beeinflusst. Typisch für die sogenannte Dek.des Umbruchs sind vor allem Schulterpolster. Diese wurden selbst in T-Shirts oder Blusen genäht und für eine V-förmige, klare Silhouette wurde die Taille mit breiten Gürteln betont. Große Trends dieser Zeit waren zudem Leggings, kreativ gemusterte Oversized Pullover, poppige Neonfarben, Karottenhosen, Haarbänder, Stulpen, Tennissocken und Lederjacken. Die Achtziger waren auch das Jahrzehnt der Popper und Rocker. Bei diesen durfte ein It-Piece auf keinen Fall im Schrank fehlen: Das Polohemd mit aufgestelltem Kragen.

Die Neunzigerjahre waren das Zeitalter des Grunge. Wer modisch zu dieser Zeit alles richtig machen wollte, trug Second-Hand-Kleidung, abgewetzte Holzfäller- und Flanellhemden oder zerrissene Jeans - ganz nach Stilvorbild Kurt Cobain. Dagegen steht die Technobewegung, die vor allem in bauchfreien Tops, Buffalo-Plateauschuhen, Synthetik- und Frotteeoutfits ihren modischen Ausdruck fand. Große Ikonen der Neunzigerjahre waren vor allem Supermodels wie Kate Moss, Cindy Crawford und Claudia Schiffer sowie die Designlegenden Helmut Lang, Calvin Klein und Versace.

Die Modewelt der 2000er Jahre war von vielen unterschiedlichen Modeströmungen beeinflusst. So sorgten beispielsweise der Military-Look, Marine-Look oder der sexy Disco-Look modisch für Furore. Das Trendfarbenspektrum reichte von zarten Pastellschattierungen über verschiedene Grundfarben bis hin zum heute aktuellen Nudelook. Vor allem aber durfte aufreizende Mode nun nicht nur abends in der Disko getragen werden, sondern wurde in dezenter Form sogar im Alltag akzeptiert. Die Damenschuhwelt wurde vor allem von Pumps, Overknee-Stiefeln und hohen Stiefeletten dominiert.

Trends, an denen wir uns heute nicht sattsehen können sind zum Beispiel Animal Prints, Stilkombinationen aus Struktur und Form, Boyfriend Styles, Fake Fur, Denim, Lederröcke oder ausdrucksstarke und explosive Farben. Absolut en vogue sind beispielsweise auch kunstvolle und figurbetonte Kleider, farbenfrohe Blusen mit verspielten Details oder T-Shirts mit experimentellen Grafikdesigns, die einen zeitgenössischen Charme versprühen. Everybody´s Darling der Modeindustrie sind derzeit Designer wie beispielsweise Alexander Wang, Christopher Kane, Peter Pilotto oder Erdem.
Im engsten Sinne ist unsere heutige Mode ein fröhliches Potpourri der schönesten Modetrends der jeweiligen Dekaden. Denn Rockabilly Kleider, Fashion in Häkeloptik, Karohemden oder auch Mode mit Blümchen und Rüschen sind zeitlose Wegbegleiter und werden von der Modeindustrie von Zeit zu Zeit immer mal wieder aufgegriffen. Macnhe Trends versiegen einfach nie. Da ist es ratsam die alte Schlaghose für die nächste 60er oder 70er Jahre Welle aufzuheben.