Krimsekt

Geht es um hochwertigen Schaumwein, denkt man oft zuerst an den Champagner aus Frankreich, den Prosecco aus Italien oder den Sekt aus Deutschland. Aber auch die Ukraine hat einen Perlwein im Premium-Bereich zu bieten. Und der prickelnde Gaumenschmeichler Krimsekt muss sich hinter seinen bekannteren Mitstreitern auf dem Markt nicht verstecken. Er überzeugt auf ganzer Linie mit Qualität, Stil und Wiedererkennungswert. Aber was genau zeichnet den Krimsekt aus und welche Geschichte steckt hinter dem süffigen Getränk der Extraklasse? - Das alles verraten wir Ihnen hier.

Krimsekt ist ein ukrainischer Schaumwein, der nach der berühmten Halbinsel Krim benannt ist. Von der stammt ursprünglich auch der Sekt, der dort nicht zufällig Schampanskoje genannt wird. Denn die Böden auf der Krim sind durchaus vergleichbar mit denen der französischen Champagne. Im Vergleich zum französischen „Champagner“ ist der Begriff „Krimsekt“ allerdings nicht geschützt und weist nicht auf eine bestimmte Herkunftsregion hin. Die Trauben des französischen Pendants Champagner dürfen nur in jener französischen Region gereift und abgefüllt sein. Beim Krimsekt hingegen reifen die Trauben teilweise außerhalb der Krim, beispielsweise in den Regionen Odessa, Kiew und vor allem in Artemiwsk. Auf dem Korken steht lediglich das Jahr der Abfüllung. Durch den fehlenden rechtlichen Schutz kostet ein Krimsekt zwischen zehn und 15 Euro, während sich die Preise eines guten Champagners oftmals im dreistelligen Bereich bewegen.

Zur Herstellung des Krimsekts wird nicht nur eine Traubensorte verwendet, sondern mehrere gemischt.

Roter Krimsekt: Cabernet Sauvignon, Matrassa, Saperawi, Merlot

Weißer Krimsekt: Riesling, Chardonnay, Pinot Gris, Aligote

Beim weißen Krimsekt wird dem Flascheninhalt beim Gärprozess Zucker und Hefe beigemischt. Während der rote Krimsekt bis zu einem Jahr braucht bis er reift, benötigt der weiße Schaumwein bis zu drei Jahren, um sein vollumfängliches Aroma zu erhalten.

Der erste Krimsekt wurde 1799 erzeugt, war ausschließlich für den Zarenhof bestimmt und wurde in exklusiven Mengen hergestellt. Internationale Anerkennung fand der Krimsekt als er auf der Weltausstellung in Paris mit dem Grand Prix geehrt wurde. Seither gilt er als Kulturgut der ukrainischen Halbinsel und wird in mehr als 20 Ländern weltweit verkauft. Der einzige Krimsekt, der nach dem traditionellen Verfahren, also wie der Champagner in Flaschengärung hergestellt wird, ist der Schaumwein der Marke Krimskoye. Dieser ist laut dem Handelsblatt neben Sojus Krim der Marktführer der ukrainischen Krimsekte. Es gibt ihn in drei Varianten: Trocken, habtrocken und Rot-mild.

Der Begriff Krimsekt wird in Deutschland übrigens fälschlicherweise oft nicht mit der Ukraine, sondern mit Russland in Verbindung gebracht. Besonders beliebt ist hier der rote Krimsekt, der sich durch eine wuchtige Süße auszeichnet. Hierzulande ist der Großteil der Krimsekt-Trinker weiblich, qualitätsorientiert, gut verdienend, gebildet und hat ein Durchschnittsalter von 30 plus.