So rockst du den Rockabilly-Look
Die nächste Mottoparty steht an und Rockabilly ist das Motto? Wir klären die wichtigsten Fragen und zeigen dir, wie du ruckzuck ein Rockabilly-Outfit zusammenstellst.
- Rockabilly: Was ist das eigentlich?
Rockabilly wird von seinen Anhängern geliebt und vor allem gelebt. Auf dem Programm steht die Vintage-Mode der 1950er und: Rock-’n’-Roll. Ob Konzerte, Partys oder Tanzkurse: Es wird gejivet, was das Zeug hält. Aus den USA der 50er Jahre zu uns herüber geschwappt, handelt es sich bei Rockabilly um eine lebendige Subkultur, die musikalisch und modisch geprägt wurde durch Rock-‘n’-Roll-Legenden wie Johnny Cash, Buddy Holly und Elvis Presley. Aber auch Filme wie ¬Grease, Hairspray und Denn sie wissen nicht, was sie tun sind grundlegend für die heutige Rockabilly-Ästhetik verantwortlich.
- Was ist Rockabilly-Mode?
Das Rockabilly-Outfit ist für viele kein Kostüm, sondern Ausdruck eines Lebensgefühls. Die Mode der Frauen – den Rockabellas – orientiert sich dabei stark am Pin-Up-Look der 40er und 50er Jahre. Rockabilly-Ikonen wie die Burlesque-Tänzerin Dita von Teese machen’s vor: Im Gegensatz zum burschikosen 20er-Look gilt es, die weibliche Silhouette zu betonen.
Typisch sind Matrosenhosen, Zigarettenhosen oder High-Waist-Shorts im Wonder-Woman-Stil. Mit schlichten Bleistiftröcken und Etuikleidern bleiben Rockabellas sogar im Büro ihrem Stil treu. Für die Party wird sich dann auch gerne mal mit üppigen Swingkleidern aufgebrezelt. Diese sind nicht selten mit verspielten Kirschmustern oder Polka Dots versehen. Aber auch Karos, Anker und Leo-Print sind in der Szene gern gesehen. Ein Taillengürtel dient als zusätzliche Zierde und betont weibliche Kurven.
- Welches 50er-Kleid ziehe ich zur Mottoparty an?
Du willst dich lieber vorsichtig an den Look herantasten? Mit einem figurbetonten Etuikleid, Schiffchenhut und knallrotem Lippenstift verwandelst du dich schon ohne viel Zutun in eine waschechte Pan-Am-Stewardess.
Schwungvoll auf die Tanzfläche geht’s am besten im knielangen Swingkleid. Das Vintage-Kleid ist bekannt für seine ausgeprägte A-Linie. Damit dir das Kleid beim Boogie-Woogie auch schön um die Knie schwingt, wird unter dem Faltenrock für gewöhnlich noch ein Petticoat getragen. Ansonsten kommt das Petticoat-Kleid in vielen Variationen daher. Ob als süßes Neckholder-Dress oder hochgeschlossen mit Ärmeln, gepunktet oder geblümt: Die Auswahl ist so vielfältig wie die Frauen, die es tragen.
Pünktchenkleider
Vintage-Kleider mit Kirschmuster
Was muss ich beim Tragen eines Petticoats beachten?
Beim Petticoat handelt es sich um einen Unterrock, der einem Swingkleid mehr Volumen verleiht. Im Idealfall hat der Petticoat die exakte Länge des Rockes. Ist er kürzer als das Kleid, fällt der überhängende Stoff etwas unschön vom Petticoat ab. Ob der Unterrock hingegen länger sein kann, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Puristen mögen es als Fauxpas betrachten, wenn der Petticoat unter dem Kleid hervor blitzt – die Regeln haben sich diesbezüglich jedoch gelockert. Da er zumeist mit einem elastischen Bund versehen ist, kannst du deinen Petticoat ansonsten auch etwas höher oder niedriger tragen, um ihn der Länge deines Kleides anzupassen.
- Welche Schuhe kann ich zum Rockabilly-Kleid kombinieren?
Klassisch zum Swingkleid sind süße Tanzschuhe wie Mary-Janes. Mit ihren etwas kürzeren Blockabsätzen kannst du problemlos die Nacht durch jiven. Bequemer sind nur noch Ballerinas. Süße Zierschleifen und Farben wie Blau und Signalrot machen sie Rockabilly-tauglich. Wer so richtig auf den Putz hauen will, darf sich auch in schwindelerregende Peeptoes werfen. Die zaubern eine weibliche Linie und machen dem Rockabilly-Look damit alle Ehre. Im Kontrast dazu stehen Chucks. Die 50er-Turnschuhe erfreuen sich in der Rockabilly-Szene großer Beliebtheit und werden auch gerne mal zum Swingkleid getragen. Die Kombination ist zwar etwas frech, aber durchaus salonfähig. Über schmerzende Füße kann man sich am Ende des Tages jedenfalls nicht beklagen.
- Welche Jacke passt zu meinem Rockabilly-Outfit?
Von weiblich bis burschikos ist hier vieles möglich. Süß und feminin wirken Cardigans oder kurze Jeansjacken. Strickjacken kannst du farblich wunderbar auf das Kleid abstimmen und mit einer hübschen Brosche veredeln. Ansonsten gilt: Keine Angst vor Oversize! Alles, was danach aussieht, als hättest du es aus dem Schrank deines Boyfriends gemopst, ist in der Rockabilly-Mode nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Aber bei Oversize, geht da nicht die ganze Weiblichkeit flöten? Von wegen! Durch den Stilbruch zur Oversize-Jacke kommt sie erst richtig zur Geltung. Die Devise ist: Je lässiger die Jacke ausfällt, desto femininer stylst du den Rest deines Rockabilly-Outfits: Figurbetontes Kleid, elegante Pumps, feminines Make-Up.
Charakteristisch sind Leder- und Jeansjacken im Oversize-Look – Pluspunkte gibt es für typische Rockabilly-Aufnäher wie Früchten, Billardkugeln oder Schriftzügen als Verzierung. Ungeschlagen auf Platz 1 der beliebtesten Boyfriend-Jacken ist und bleibt jedoch die College-Jacke.
- Was ist eine typische Rockabilly-Frisur?
Victory Rolls, üppige Haartollen, akkurat geschnittene Ponys: Beim Thema Frisur ist alles erlaubt, was die 50er-Jahre-Pin-Up-Magazine so hergeben. Wie du die aufwendigen Frisuren stylst, erfährst du unter anderem in einschlägigen YouTube-Tutorials.
Praktisch bei Kurz- und Langhaarfrisuren ist das Haarband. Klassischerweise handelt es sich dabei um ein rotes Bandana im Westernstil, aber auch andere Farben und Muster sind üblich. Ein kurzer Pompadour ist dank Haarband oder Haarreif ruckzuck verziert: Einfach eine Schleife frontal oder seitlich hineinbinden, das Band mit Bobby Pins fixieren und Olivia Newton-John kann einpacken.
- 50er-Make-Up aber wie?
Den letzten Schliff verpasst du deinem Rockabilly-Outfit mit dem richtigen Make-Up. Hierbei gilt es, in bester 50er-Jahre-Tradition die eigene Sinnlichkeit hervorzuheben.
- Foundation: Pin-Ups und Bronzer? Das geht nicht zusammen. Für den authentischen Rockabella-Look darf die Foundation gerne einen Ton heller ausfallen als sonst. Mit etwas Puder erhält der Teint ein mattes Finish.
- Anstelle von Contouring tritt Rouge in Rosa oder Hellrot, das direkt auf die höchste Stelle der Wangenknochen aufgetragen wird.
- Konträr zum Porzellanteint werden die Augenbrauen mit einem dunklen Augenbrauenstift nachgezeichnet und zu einem leichten Bogen nach oben „frisiert“.
- Für einen verführerischen Augenaufschlag sorgt ein schwungvoller Lidstrich. Etwas Lidschatten in der Farbe des Kleides oder der Augen ist ebenfalls möglich – und natürlich Mascara. Aber vergiss nicht: Beim 50er-Jahre-Make-Up liegt der Fokus auf den Lippen.
- Lippenstift: Apropos Lippen: Ein sinnlich betonter Mund ist einer der Grundpfeiler des 50er-Make-Ups. Signalroter Lippenstift à la Pin-Up-Ikone Bettie Page ist für einen gelungenen Rockabilly-Look daher besonders wichtig. Die Lippenkontur darf gerne ein wenig überzeichnet werden, damit die Lippen insgesamt voller wirken.
Lippenstift
Eyeliner