Mensch ärgere Dich nicht

Es gibt Spiele, die bringen die ganze Familie zusammen. Mensch Ärgere Dich nicht (kurz: MÄDN) ist so ein Spiel. Mit seiner kurzen Spieldauer und seinem großen Spaßfaktor ist es das perfekte Spiel für verregnete Sonntagnachmittage. Mensch Ärgere Dich Nicht gehört in jede Spielesammlung und es gibt kaum jemanden, der nicht mit diesem Spiel groß geworden ist. Es ist eins der ersten Spiele, das die meisten Kinder zusammen mit den Erwachsenen spielen. Der große Vorteil: Dank einfacher Regeln und einer kleinen Portion Nervenkitzel bietet es einen großen Unterhaltungsfaktor für Jung und Alt gleichermaßen.

Mensch Ärgere Dich Nicht muss man eigentlich nicht groß erklären. Nach einer kurzen Einführung spielt es sich quasi von selbst. Es ist ein Brettspiel in der klassischen Variante für zwei bis vier Spieler. Jeder Spieler verfügt über vier Spielfiguren in einer Farbe (Rot, Blau, Gelb oder Grün), die anfangs in einem Startfeld verharren und nur mit einer Sechs freigewürfelt werden können. Hat man eine Figur freigewürfelt, muss diese einmal das Spielfeld umrunden und ins sichere Zielfeld geführt werden. Wer es schafft, als erster alle seine Figuren im Zielfeld zu platzieren, hat gewonnen. Klingt einfach? Ist es aber nicht ganz. Denn je mehr Spielfiguren sich im Umlauf befinden, desto hindernisreicher wird es.

Jetzt geht es ans Rausschmeißen. Landet nämlich die Figur eines Gegners auf demselben Feld wie die eigene, wird diese rausgeschmissen. Das heißt sie landet wieder auf dem Startfeld, kann nur mit einer Sechs freigewürfelt werden und muss das Spielfeld von neuem umrunden. Und genau hierher rührt der Name des Spiels: Denn der Ärger ist besonders dann am größten, wenn man kurz vor dem Ziel rausgeschmissen wird.

Wenn das Spiel in einer Variante mit Schlagzwang gespielt wird, ist das Rausschmeißen sogar ein Muss. Wer nämlich nachsichtig ist und eine andere Spielfigur bewegt, obwohl er mit einer anderen einen Mitspieler schlagen kann, schießt sich selbst ins Aus. Denn dann kommt das berühmt berüchtigte Pusten ins Spiel. Die Spielfigur, die es versäumt hat, eine gegnerische Figur rauszuschmeißen, wird von einem Mitspieler, dem das auffällt, „gepustet“ und zurück ins Startfeld befördert.

Man könnte meinen, Mensch Ärgere Dich Nicht sei ein reines Glücksspiel, da der Spielverlauf durch die Würfelzahl bestimmt wird. Dies trifft nur zum Teil zu. Denn da der Spieler über mehrere Figuren verfügt, die er – solang kein Zugzwang herrscht – je nach Gusto über das Spielfeld bewegen kann, bleibt ihm genug Entscheidungsgewalt. Und so entwickelt jeder Spieler sehr schnell seine eigene Strategie, von der er sich einen Vorteil gegenüber seinen Mitspielern erhofft.

Bei aller Strategie ist jedoch nichts sicher. Denn der Zufall kann einem immer wieder die Tour vermasseln. So kann jedes Spiel völlig anders verlaufen und jüngere Spieler sind gegenüber erfahrenen Spielern nicht im Nachteil.