Hippie Mode

Wie bei den meisten Jugendbewegungen, ging es bei den Hippies in den 1960ern nicht vorrangig um einen bestimmten Look. Vielmehr war es ihnen ein Grundbedürfnis, sich gegen bestehende gesellschaftliche Konventionen aufzulehnen. Lange, ungestylte Haare, nackte Füße und wallende Gewänder sollten den freigeistlichen Kern der Flower-Power-Bewegung versinnbildlichen. Der Sixites-Spirit – freie Liebe, Lebensfreude, Friede zwischen den Völkern der Welt – inspiriert bis heute. Auch aus modischer Sicht ist der Hippie Look ein Dauerbrenner. Stark an die freiheitsliebenden Looks der Flower-Power-Bewegung angelehnt, erfreut sich heute der moderne Hippie Style, auch Boho Chic (von „Bohème“) genannt, anhaltender Beliebtheit. Er steht Männern wie Frauen sowie sämtlichen Figurtypen.

Stilikonen und It-Girls wie Kate Moss, Sienna Miller und Rachel Zoe inspirierten bereits Mitte der Nullerjahre unzählige Fashion Victims dazu, sich mit Wallemähne, langen Röcken und Unmengen Schmuck auszustaffieren. Je bunter, flatteriger und detailreicher, desto schöner der Look. Dank seiner unkomplizierten Natur ist der Hippie Style wie gemacht für den Sommer und erst recht für die Festivalsaison. Bestes Beispiel: Das Coachella Festival in der kalifornischen Colorado-Wüste, das alljährlich im Frühsommer stattfindet. Aber auch hierzulande ist der Hippie Look allerorts zu bestaunen – kein Wunder, ist er doch genauso alltags- wie urlaubstauglich. Weibliche Neo-Hippies lässt der Style wunderbar feminin erscheinen, ohne dabei angestrengt sexy zu wirken.

Hippies und Boeheme, heute wie damals, wollen sich so frei wie nur möglich fühlen – schließlich sind Regeln dazu da, um gebrochen zu werden. Um einen authentischen, aber dennoch zeitgemäßen Look zu kreieren, bilden die folgenden Elemente eine gute Basis:

☮ Schlaghosen oder Jeansshorts (je abgewetzter, desto besser)
☮ lange, wallende Röcke oder knappe Minis
☮ weite, fließende Tunika-Kleider und -Blusen, am besten aus natürlichen Stoffen wie Leinen oder Baumwolle
☮ Fransen – egal ob auf Jacken, Westen oder Taschen
☮ (Selbst-)Gehäkeltes, zum Beispiel Tops oder Bikinis
☮ viel Schmuck wie Ketten, Ringe, Armbänder und Fußspangen, am besten überwiegend aus natürlichen Materialien wie Holz, Muscheln, Leder oder (Halbedel-)Steinen
☮ Klebetattoos mit hippieesquen Motiven wie Federn
☮ Haarbänder und Bandanas
☮ Batik-Shirts
☮ runde Sonnenbrillen im John-Lennon-Stil
☮ Ledersandalen, Birkenstocks, flache Ankle Boots, Cowboystiefel – oder einfach barfuß!

100%ig #wokeuplikethis ist keine Pflicht – dennoch sollten Sie nicht zu tief in den Tuschkasten greifen. Rouge verschafft Frische, Mascara sorgt für den großäugigen Hippiemädchen-Blick, punktuell aufgetragener Concealer versteckt kleine Hautunreinheiten. Sommersprossen auf keinen Fall mit Foundation abdecken! Auch auf bunten Lidschatten, Lippenstift und allzu kräftiges Contouring verzichten Sie besser.

Zum Hippie Look wirken lange Haare bei Männern wie Frauen besonders authentisch. Gewaschen dürfen Sie natürlich sein; Wellen erzeugen Sie besser mit dem Glätteisen als mit dem Lockenstab. So wirkt es zufälliger. Ein Sea Salt Spray (zum Beispiel von Bumble and Bumble) und einmal kräftig über Kopf Durchwuscheln sorgt für die nötige „gerade-aus-dem-VW-Bus-geklettert“-Attitüde. Schön sind auch schmale geflochtene Zöpfe, die Sie mit Glasperlen, Federn oder bunten Bändern verzieren.