Kleider A-Linie

Sollten Sie sich fragen, „Ein Kleid in A-Linie, was ist das überhaupt?“, werden Sie überrascht sein, denn Sie kennen die Antwort bereits. Schon der Name enthüllt: Ein A-Linien-Kleid ist bis zur Hüfte schmal geschnitten und wird zum Saum hin immer weiter – ganz wie der Buchstabe „A“ eben. Neben Kleidern gibt es auch Röcke, Tops und sogar Mäntel in dieser Schnittform. Die Bezeichnung tauchte erstmals im Jahr 1955 auf. Kein Geringerer als der legendäre französische Designer der Haute Couture (franz. „gehobene Schneiderei“), Christian Dior, machte die Silhouette damals zum letzten Schrei von Paris. Zum Kleid ausladenden Faltenrock trug die Dame von Welt eine ausgestellte Jacke, die bis zu den Fingerspitzen reichte.

Obwohl bahnbrechend zu ihrer Zeit, ist das nicht die klassische A-Linien-Silhouette, wie wir sie heute verstehen. Es war Diors Nachfolger Yves Saint Laurent, der mit seiner sogenannten Trapez-Kollektion die moderne A-Linie definierte. Seine Kleider saßen an der Schulter passgenau und folgten im weiteren Verlauf einer extremen Trapezform, die die Figur unterhalb der Schultern nur erahnen ließ. In den 1960er und 70er Jahren gewann die Silhouette zunehmend an Popularität – so verband sie sich unter anderem mit dem Aufkommen des Minirocks – um in den 80ern vorerst von der Bildfläche zu verschwinden. Seit den späten 1990er Jahren ist die A-Linie zurück und seitdem aus der Modewelt nicht mehr wegzudenken.

Heutzutage sitzt das A-Linienkleid meist am Oberkörper schmal, während der Rockteil in Richtung Saum breiter wird. Aber auch der Schnitt von Monsieur Saint Laurent, der von den Schultern an trapezförmig nach unten verläuft, ist nach wie vor erhältlich; erstere Variante ist jedoch allgemein figurfreundlicher. Das Allerschönste an dieser Kleiderlinie: Sie ist universell schmeichelhaft. Ein trapezförmiger Rockteil kaschiert Hüften und Oberschenkel, sofern gewünscht, schafft aber auch Kurven beim knabenhaften Figurtyp. Ein kurzes Midi-Kleid verlängert die Beine ins Unendliche, während die Maxivariante elegant und streckend wirkt (und damit nicht zuletzt auch bei den Brautmoden zu den Klassikern zählt).