Hygge wohnen: Probier’s mal mit Gemütlichkeit!
Lange dunkle Regentage im Herbst und Winter sind kein Grund zur Traurigkeit. Vielmehr sind sie eine Gelegenheit, den Akku aufzuladen und es sich zu Hause so richtig schön hyggelig zu machen. Wie das genau aussieht, verraten wir dir hier:
Was ist dieses Hygge eigentlich?
Hygge (ausgesprochen: hygə) ist eng verbunden mit der dänischen Lebensmentalität und beschreibt das Streben nach Geborgenheit, Zufriedenheit und Heiterkeit. Hygge kann demnach alles sein, was Gemütlichkeit schafft und Zufriedenheit bringt:
- ein heimelig eingerichtetes Zuhause
- eine heiße Schokolade mit Marshmallows, genossen aus einer rustikalen Keramiktasse
- ein Kochabend mit Freunden
- die Pumps nach einem langen Arbeitstag loswerden und in gemütliche Wollsocken schlüpfen
- sich in den Lieblingssessel kuscheln und einen schönen Schmöker verschlingen
Es handelt sich also weniger um einen Einrichtungs- als vielmehr um einen Lebensstil. Dennoch ist die Raumgestaltung für ein gemütliches Zuhause entscheidend. Hier vier Tipps aus dem Bereich „Hygge Wohnen“:
Tipp 1: Schaffe dir ein hyggeliges Ambiente
Fest in der dänischen Kultur verankert, orientiert sich die hyggelige Einrichtung am
Hygge heißt, ganz bei sich selbst zu sein. Sich in den eigenen vier Wänden wohl zu fühlen ist also das Wichtigste. Innenrarchitektin Heike Enke gibt den entscheidenden Rat: „Ich fühl mich erst dann wohl, wenn ich mich in meinem Raum wiederfinde.“ Liebhaberstücke wie die Schallplattensammlung und Bücher kannst du also ruhig in Szene setzen. Ramsch sollte jedoch von der Bildfläche verschwinden. Denn: „Jedes Teil, das ich in den Raum stelle, wirkt nur, wenn es auch Platz darum hat“, weiß Enke.
Mit diesen Möbeln sorgst du für dänische Gemütlichkeit
Polstermöbel sind das A und O für ein gemütliches Heim. Typisch skandinavisch sind leichte Sofas und
Ansonsten achte darauf, dass der Großteil deiner Möbel ungefähr dieselbe Höhe hat, rät Enke. „Wenn jedes Regal eine andere Höhe hat, ist das ganz schädlich für den Raum. Gerade in kleinen Räumen würde ich dann wirklich lange geschlossene ruhige Flächen schaffen und nicht mit solchen Höhenstaffelungen und Einzelmöbeln arbeiten. Das kann
Aller Einfachheit zum Trotz kannst du hier den sehr minimalistischen Scandi Chic ruhig etwas aufbrechen. Für einen gemütlichen Touch sorgen rustikale Liebhaberstücke
Rustikale Liebhaberstücke im Shabby Chic bringen Wärme in eine cleane Einrichtung:
Tipp 2: Kein Hygge ohne Heimtextilien
Für ultimative Wohlfühlatmosphäre sorgen sinnliche Textilien. Das können
Eins steht fest: Ohne Sofakissen geht gar nichts! Besonders hyggelig sind
Ganz gleich, ob Kissen, Sofadecken oder Socken: Alles, was die Haut berührt, sollte sich sehr angenehm anfühlen. Hochwertige Naturmaterialien wie Baumwolle, Kaschmir, Merinoschafwolle und Alpakawolle gehören hier zu den Favoriten. Kuschelige Sofadecken aus Baumwolle findest du zum Beispiel
Wie du die Raumwirkung mit Heimtextilien veränderst
Bevor du anfängst groß zu renovieren: Schon ein paar Heimtextilien reichen in der Regel, um die Raumwirkung komplett zu verändern. Schon rein optisch fühlt man sich durch das stratetgische Platzieren weicher Heimtextilien geborgen: Sofakanten verschwinden hinter Deko-Kissen, der Teppich schafft einen extra Bereich zum gemütlichen Entspannen, die Gardine verdeckt das schwarze Loch des nächtlichen Fensters. Aber auch die Akustik wirkt sehr gedämpft und intim, je mehr Heimtextilien zum Einsatz kommen.
Bei der Farbwahl kannst du ruhig einen sanften Ton anschlagen: Zarte Pastelltöne, matte Farben oder ein erdiges Beige wirken beruhigend. Ein kräftiges Rot gilt zwar als vitalisierend. Wenn du einen Gang runterschalten willst, ist es aber eher nicht optimal. Moderne Landhausromantik holst du dir mit skandinavischen Mustern ins Haus: Abstrakte Muster und Naturmotive sind ebenfalls typisch für Hygge. Teppiche im Scandi Chic findest du zum Beispiel
Hyggelige Deko-Kissen kommen mit skandinavischen Mustern, Kunstfell oder Häkel-Optik:
Tipp 3: Hygge-Wohnen mit Natur-Deko und Pflanzen
Großstadtstress steht bei dir an der Tagesordnung? Grünpflanzen sorgen für den nötigen Ausgleich. In einen verwunschenen Garten verwandelst du dein Heim
Für sanfte Farbtupfer sorgen Wiesenblumensträuße. Gerade in den Hygge-Monaten im Herbst und Winter erfreuen sich getrocknete Blumen und Zweige großer Beliebtheit.
Ansonsten dürfen sich Naturmotive aller Art gerne auch in Heimtextilien und Bildern wiederfinden. Sehr schön heimelig sind zum Beispiel
Dekorieren mit Schätzen aus der Natur
Kaum etwas ist so einfach wie mit Zweigen zu dekorieren. Einfach in den Wald gehen, einen schönen Zweig finden, fertig! Dann ab damit in
Auch andere Naturschätze wie Kienäpfel lassen sich effektvoll in Szene setzen.
Der neueste Schrei in Sachen Natur-Deko sind übrigens Baumscheiben. Sie dienen als idealer Untersatz, um dir ein hübsches
Blumenvasen für deine Natur-Schätze:
Tipp 4: Licht aus, Spot an!
„Manche Menschen kommen in Räume und fühlen sich dort nicht wohl – wissen aber nicht, warum. Das liegt ganz oft am Licht“, berichtet Innenarchitektin Heike Enke.
Für Wohlfühlatmosphäre im Hygge-Stil sorgt indirekte Beleuchtung. Enke würde das zentrale Oberdeckenlicht darum am liebsten gleich ganz abschaffen – zumindest im Wohnzimmer. „Wann braucht man das schon?“, stellen wir im gemeinsamen Gespräch fest. Wenn man darüber nachdenkt: eigentlich nie!
Ein durchgängig schummeriges Licht sei laut Enke aber auch nicht ideal. Davon würde man nur müde und träge werden. Sie rät verschiedene Lichtzonen zu schaffen: „Vor allem sollte man versuchen Akzente zu schaffen mit dem Licht. Also nicht so durchgezogenes schummeriges Licht im ganzen Raum. Sondern dass ich helle Punkte schaffe und wieder dunkle Bereiche habe – damit das Auge auch bewegt wird und nicht so einschläft.“ Vor allem im Sitzbereich ist helles Licht gefragt. Die periphere Hintergrundbeleuchtung kann dann auch etwas schummeriger ausfallen.
Welche Lampen eignen sich für eine gemütliche Beleuchtung?
„Auf keinen Fall Leuchten kaufen, in die ich reingucken kann“, rät Enke. Die würden nur blenden. „Ich würde immer mit indirektem Licht arbeiten oder mit gedämpftem Licht, wo Schirme drum herum sind und die das Licht weich verteilen. Toll sind zum Beispiel
Auch mit Kerzen und LED-Lichterketten lässt sich schönes indirektes Licht schaffen. Achte nur darauf, sie nicht in deinem direkten Sichtfeld zu platzieren, damit das „sichtbare Licht“ – wie Enke die nicht abgeschirmten Lichtquellen nennt – dich nicht blenden. Sie dürfen sich gerne dezent im Hintergrund halten. Ideal sind Lichterketten mit kleinen Lampions. Der neueste DIY-Coup in Sachen hyggelige Beleuchtung sind übrigens LED-Lichterketten in Glasflaschen oder Glasglocken.
LED-Lichterketten für Fans der kreativen Beleuchtung:
Innenarchitektin
Seit sie sich 1990 selbstständig gemacht hat, richtet Heike Enke „für ihr Leben gern Räume schön ein“. Zu ihren Einsatzgebieten gehören öffentliche Räume wie Gaststätten, Arztpraxen, Büros, aber auch Privathäuser. Es ist die Vielfältigkeit, die sie an ihrem Job liebt: die unterschiedlichen Herausforderungen, die vielen verschiedenen Räume, die Menschen. „Ich beschäftige mich gern mit schönen Dingen“, sagte sie selbst, „und rück die hin und freu mich, wenn ich es schaffe, dass sich die Menschen dort anschließend wohl fühlen.“ Wichtig sei es, dass Kunden und Innenarchitekten menschlich und gestalterisch auf einer Wellenlänge sind.
Ihre Ausbildung zur Innenarchitektin absolvierte Enke in der Kunsthochhschule Burg Giebichenstein in Halle. Der Bauhaus-Tradition der Schule folgend, hat Enke einen besonderen Hang zu Lounge-Klassikern im Mid-Century-Stil. In ihrem Wohnzimmer findet man funktionale Design-Klassiker wie den Charles-Eames-Sessel von Vitra im individuellen Stilmix zum Palettentisch im Shabby Chic oder besonderen Erbstücken wie dem antiken Nähschränkchen ihrer Großmutter. Wer wissen will, ob er mit Enke auf einer Wellenlänge ist, gewinnt erste Eindrücke
Lass dich inspirieren
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