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Fair, innovativ und nachhaltig: Bleed zeigt, wie es geht

Von veganen Schuhen bis hin zu Mode aus TENCEL™bietet das Label aus Oberfranken alles, was das grüne Modeherz begehrt. Auf der Neonyt 2019 erklärte uns Lena Hoffmann, Design- und Produktmanagerin von Bleed, worauf es dem nachhaltigen Modelabel ankommt, welche Materialien sie verwenden und was sie von Fast-Fashion-Marken unterscheidet.

Frau mit weißem Shirts, Sneaker und braunem Rock

Wodurch zeichnet sich das Modelabel Bleed aus?

Das Charakteristische ist vor allem, dass Bleed versucht, einen Lifestyle zu kommunizieren, der einfach Spaß macht und nicht auf Verzicht basiert. Oft heißt es im Nachhaltigkeistbereich, „ihr müsst“, „ihr dürft nicht“, „wir sind besser als alle anderen“ oder „alles andere ist schlecht“. Das ist eben nicht der Weg, den wir gehen wollen. Wir wollen den Leuten zeigen, dass Nachhaltigkeit Spaß machen kann. Unsere Produkte zeichnen sich auch vor allem durch innovative Materialien aus.

Welche innovativen Materialien verwendet ihr?

  • Bleed arbeitet schon sehr lange mit Kork als Lederersatz. Vor ein paar Jahren haben wir zum Beispiel eine vegane Alternative zur Lederjacke entworfen und produziert –alles per Crowdfunding. Durch solche Projekte versuchen wir, das, was uns am Herzen liegt, besser zu kommunizieren und die Aufmerksamkeit zu bekommen, die wir uns für das Thema wünschen.
  • Wir verwenden viel TENCEL™ oder MODAL®. Das ist eine Buchenholz-Cellulose aus Lenzing in Österreich.
  • Bleed arbeitet auch viel mit Leinen und Hanf. Wir versuchen, altbekannte Materialien wiederzubeleben und zu nutzen.
  • Außerdem verwenden wir ein Material namens Econyl. Econyl wird aus recycelten Fischernetzen und post-industriellen Abfällen aus der Teppichindustrie hergestellt. Es eignet sich besonders gut für Funktionskleidung. Mit unserer Materialauswahl legen wir den Grundstein für coole, aber alltagstaugliche Kleidung – für den Streetwear-Bereich genauso wie für die sportliche Nutzung.

Welches ist dein persönliches Lieblingsmaterial?

Ich mag TENCEL™ sehr gerne, weil es sich sowohl für den Sport- als auch für den Fashion-Bereich super eignet. Man kann tolle Basic-Styles daraus herstellen, unter anderem auch Jeans. TENCEL™ fällt außerdem sehr schön und trägt sich angenehm auf der Haut. Es kühlt im Sommer und hält im Winter trotzdem warm.

Kannst du uns den Produktionsprozess von der Idee zum Produkt umreißen?

Zweimal im Jahr machen wir neue Kollektionen. Zuerst setzen wir uns zusammen und sammeln Ideen. Natürlich orientieren wir uns auch an Trends. Vor allem aber wollen wir zeitlose Styles anbieten, die ansprechend aussehen, aber auch länger als eine Saison im Kleiderschrank hängen. Fair Fashion hat nichts mit Nachhaltigkeit zu tun, wenn man nur die trendigsten Styles anbietet. Dann landet die Kleidung ganz schnell wieder irgendwo auf einem Haufen.

Wie wählt ihr eure Stoffe aus?

1. Schritt: Wir gehen auf Stoffmessen, fahren zu Stoffproduzenten und schauen, was sie im Angebot haben. Wir haben natürlich auch gewisse Materialien im Kopf, die wir nutzen wollen. Dann lassen wir Stoffe und Farben anmustern. Idealerweise verhält es sich so, dass wir den Stoff sehen und direkt ein Produkt im Kopf haben.

2. Schritt: Wir gestalten das Kleidungsstück und kreieren ein sogenanntes Stylesheet. Darauf sieht man unter anderem, welche Stoffe und Farben Verwendung finden sollen.

3. Schritt: Danach geht es in die Musterung und Produktion. Wir sind vor Ort und sprechen mit den Produzenten durch, wie die Styles aussehen sollen. Anschließend stellen wir entsprechende Schnittmuster und Maßtabellen her. Die Produktion mustert uns die Styles dann an und wir schauen, ob sie unseren Vorstellungen entsprechen – oder eben nicht.

4. Schritt: Wenn alles passt, dann nehmen wir die Styles mit auf die Messe, und hoffen, dass sie bei den Einkäufern gut ankommen. Im Anschluss geben wir die Order in die Produktion.

Wo habt ihr eure Stoffproduzenten?

Das ist unterschiedlich. Bevorzugt befinden sich Stoffproduzenten und Konfektion im selben Land, damit dazwischen keine langen Transportwege entstehen. Unsere Bademode kommt beispielsweise aus Kroatien und die Stoffe aus Italien. Da haben wir einen kurzen Weg und können sehr viel CO2 sparen. Bleed produziert auch Funktionsjacken in China, weil wir mit Sympatexstoffen arbeiten und Sympatex produziert diese Stoffe vorrangig in Asien. In dem Fall konfektionieren wir direkt vor Ort und lassen dann alles zu uns schicken.

Wie unterscheidet ihr euch noch von Fast-Fashion-Marken?

Vor allem durch Zeitlosigkeit in den Styles und die Materialauswahl. Wir versuchen Materialmischungen aus synthetischen und organischen Materialien zu vermeiden, weil die sich schwer bis gar nicht recyclen lassen. Es gibt bei Bleed keine Sweater, die zur Hälfte aus Polyester und zur Hälfte aus Bio-Baumwolle bestehen. Bei Jeans und Socken allerdings nutzen wir, weil es notwendig ist, auch Mischungen z. B. mit Elasthan.

Wir danken Lena Hoffmann ganz herzlich für das interessante Interview.

Gelber Yeah-Schriftzug auf Jeanshose von Bleed

Bio-Baumwolle, Kork oder TENCEL™?

Unsere Expertin: Lena Hoffmann

Design- und Produktmanagement

Lena Hoffmann arbeitet seit sechs Jahren als Design- und Produktmanagerin bei Bleed Clothing. Sie studierte Textildesign in München und absolvierte ihr Praxissemester bei Bleed. Ihr persönliches Interesse an Nachhaltigkeit und Sport ließ ihr Herz für das Unternehmen sofort höherschlagen. Heute ist sie hauptverantwortlich für die Damenkollektion und die Prints bei Bleed.

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