Grabschmuck

Der Tod gehört zum Leben dazu. In einer Zeit des medizinischen Fortschritts, in der wir allgemein immer älter werden, mag das manchmal in Vergessenheit geraten. Dazu kommt, dass wir uns als Menschen maßgeblich über unsere Bindungen definieren. Der Tod eines geliebten Menschen erschüttert uns regelrecht in unserem Selbstbild. Oft fällt es daher schwer, den Tod eines uns nahestehenden Menschen zu akzeptieren.

Für die Hinterbliebenen ist die Trauerarbeit unerlässlich. Dazu gehört auch, bei der Beerdigung des geliebten Menschen zeremoniell Abschied zu nehmen. Verständlicherweise sind Angehörige und Freunde besonders sehr kurz nach dem Ableben emotional stark herausgefordert. Angesichts der Trauer fällt es oft schwer, parallel die Bestattung zu planen und den Grabschmuck zu organisieren. Dabei hilft es, sich zunächst auf das Wesentliche zu konzentrieren.

In den ersten Tagen nach dem Todesfall sollten die folgenden Punkte unbedingt Beachtung finden:

Totenschein ausstellen lassen

☞ Bei Sterbefällen in der eigenen Wohnung muss zuerst ein Arzt gerufen werden, der den Tod feststellt und die erste Leichenschau durchführt. Er stellt auch den Totenschein aus. Stirbt der Angehörige im Krankenhaus, erhalten Angehörige den Schein von der Klinik. Der Totenschein beinhaltet die Todesursache und die persönlichen Angaben des Verstorbenen. Das Dokument ist Voraussetzung für die Organisation der Bestattung.

Angehörige benachrichtigen

☞ Familienmitglieder und enge Freunde sollten so zeitnah wie möglich über den Todesfall informiert werden.

Den Verstorbenen überführen

☞ Der oder die Verstorbene muss innerhalb von 24-36 Stunden in eine Leichenhalle überführt werden. Die exakte Frist unterscheidet sich je nach Bundesland. Sofern keine meldepflichtige Krankheit bestand, darf der Leichnam ein bis zwei Tage Zuhause aufgebahrt werden.

Sterbeurkunde beim Standesamt besorgen

☞ Der ausgefüllte Totenschein ist Voraussetzung für den Erhalt der Sterbeurkunde. Diese stellt das zuständige Standesamt aus – am besten gleich in mehrfacher Ausführung. Mitzubringen sind in jedem Fall die Geburtsurkunde und der Personalausweis des Verstorbenen, bei Verheirateten zusätzlich die Heiratsurkunde, bei Geschiedenen das Scheidungsurteil und bei Verwitweten die Sterbeurkunde des Ehepartners.

Versicherungen informieren

☞ Hier gilt die Regel der sogenannten Kenntniserlangung: Sämtliche Beiträge werden erst ab dem Zeitpunkt erstattet, an dem der Versicherer über den Todesfall informiert wurde. Wer aber auf Nummer sicher gehen möchte, begnügt sich nicht mit einem Telefonat, sondern informiert den Versicherer via Fax oder Brief mit Rückschein. Wichtig sind insbesondere Krankenkasse und Rentenversicherung sowie ggf. der Unfallversicherer. Letzterem muss der Unfalltod innerhalb von 48 Stunden gemeldet werden.

Bestatter auswählen

☞ Je nach Bundesland haben Sie bis zu 36 Stunden Zeit, um einen Bestatter auszuwählen. Hatte der Tote zu Lebzeiten einen sogenannten Bestattungsvorsorgevertrag abgeschlossen, können Sie diesen jetzt kontaktieren. Ansonsten nehmen Sie sich ruhig die Zeit, mehrere Angebote einzuholen und diese zu vergleichen. Der Termin für die Beisetzung sollte dann nach zirka zwei Tagen feststehen und an die Trauergäste übermittelt werden.

Beerdigung planen

☞ Sobald der Bestattungstermin feststeht, gilt es die Details der Beisetzung zu bestimmen. Soll eine religiöse oder weltliche Zeremonie stattfinden, eine Feuer- oder Erdbestattung, ein Leichenschmaus? Jetzt gilt es auch, sich um die Grabgestaltung Gedanken zu machen und den gewünschten Grabschmuck auszuwählen. Hier bietet es sich an, die etwaige Religionszugehörigkeit und persönlichen Vorlieben des Verstorbenen mit einfließen zu lassen.

Sie ist der letzte Ruheplatz eines Menschen und ein Ort des Gedenkens für die Hinterbliebenen: Die Grabstätte. Neben Grabstein oder Grabplatte, die für gewöhnlich individuell angefertigt werden, stehen verschiedenste Pflanzen, Gestecke oder Grabschmuck wie Kerzen, kleine Statuen und Grablaternen zur Auswahl. Einiges – wie z.B. die Verwendung von Kies oder Bodendeckern – sollte mit der Friedhofsleitung abgeklärt werden. Beim Grabschmuck hingegen haben die Hinterbliebenen oft mehr Gestaltungsspielraum. Gibt es mehrere Hinterbliebene, so ist es empfehlenswert, sich untereinander sorgfältig abzustimmen. Nur so können Sie sichergehen, dass Üppigkeit und Pflegeaufwand des Grabschmucks im Interesse aller sind.

Aufgrund ihres niedrigen bzw. flächendeckenden Wuchses sind Buchsbaum, Efeu oder Bodendecker die Klassiker in Sachen Grabbepflanzung. Sie werden gerne durch saisonale Blumen in Grabvasen und Gestecke ergänzt. Letztere lassen sich bestellen oder in Gärtnereien käuflich erwerben. Mit ein wenig Steckschaum kann man aber auch genauso gut selbst kreativ werden. Künstliche Blumengestecke können eine langlebigere Alternative sein, wenn man es nicht allzu oft schafft, das Grab zu besuchen. Nicht zuletzt aus Respekt vor dem Verstorbenen sollte die Grabpflege dennoch regelmäßig stattfinden. Schließlich ist das Grab auch ein Ort der Versammlung und Trauerbewältigung für Freunde und Familie.

Kleine Statuen bilden eine schöne, zeitlose Ergänzung zur floralen Deko. Vorlieben, Lebensstil, Hobbys und Religionszugehörigkeit des Verstorbenen dürfen hier gerne mit einfließen. Klassische Motive sind Engelsfiguren, Kreuze oder auch Grabherzen – mit oder ohne Gravur. Selbstverständlich dürfen einzelne Elemente der Grabdekoration sporadisch bzw. regelmäßig erneuert und ergänzt werden. Hierzu gibt es einige Anlässe, wie beispielsweise Geburts- und Todestag des Verstorbenen. Bei den Katholiken bieten sich zusätzlich die Tage um Allerheiligen Anfang November zur Grabpflege an. Evangelische Christen zelebrieren am Totensonntag – dem letzten Sonntag der Adventszeit – das Andenken ihrer Verstorbenen.