Spirituosen

Heute diskutieren Barkeeper mit Liebhabern edler Brände und Geisten über die Aromen von Gin, Rum oder Likören. Spirituosen haben den Sprung zum Genussmittel geschafft. Doch wie kam das und worin unterscheiden sich Geiste, Brände sowie Liköre? Und was sind die Unterschiede der Spirituosen?

Laut Gesetz muss eine Spirituose für den menschlichen Verzehr geeignet sein und mindestens über einen Alkoholgehalt von 15% Vol. verfügen, mit Ausnahme von Eierlikör. Der früher oft gebrauchte Begriff Schnaps beschreibt laut Duden übrigens „etwas Hochprozentiges“ und schließt sowohl Wodka, Rum als auch Obstbrände ein. Der Unterschied liegt in den Grundstoffen und ist leicht erklärt. Hier eine kleine Übersicht:

Wein: Armagnac, Cognac, Brandy, Pisco, Orujo, Weinbrand, Grappa, Trester, Marc

Obst: Obstbrände, Obstgeiste, Obstler, Eau de vie, Calvados
Getreide: Korn, Doppelkorn, Whiskey, Whisky, Wodka
Agave: Mezcal, Tequila

Die Mönche in den mittelalterlichen Klöstern experimentierten mit der Herstellung von Likören zu Heilzwecken. Durch ihre Experimente mit Kräutern entstanden schlussendlich die Kräuterliköre. Ob Kräuterlikör, Aperol oder Creme de Cassis. Alle Liköre besitzen mindestens 100 Gramm Zucker und jeder Erzeuger hält sein eigenes Geheimnis der Zutatenzusammensetzung seit vielen Jahren geheim.

Eine weitere Kategorie von Spirituosen basiert auf Neutralalkohol und wird mit verschiedensten Geschmäckern und Kräutern aromatisiert. Dazu gehören die Anisschnäpse, Raki, Absinth, Ouzo oder Sambuca. Sie alle werden durch das Aromatisieren mit Anis und Fenchel hergestellt. Eine weitere Spirituose auf Basis von Neutralalkohol ist der Gin. Er ist mit Wacholder aromatisiert und unverzichtbar für den Martini Cocktail von James Bond. Ob Queen Mum dem Gin Tonic nun zu Weltruhm verholfen hat oder James Bond, ist nicht eindeutig geklärt. Klar ist, dass er zur Lieblingsspirituose vieler Barkeeper gehört. Vielen geht nichts über einen guten Gin Tonic. Ein kleiner Geheimtipp ist der Whitley Neill London Dry Gin. Wie bei allen Gins betört das frische Wacholderbeer Aroma, wird aber hier noch von einer angenehmen Würze ergänzt. Darüber hinaus gibt es den Reiswein, auch Sake genannt. Wie der Name impliziert, ist seine Basis der Reis. In seiner Heimat sind viele Riten mit ihm verbunden und oft wird er japanischen Gottheiten als Weihgabe dargebracht. Seine Herstellung ist eine Kunst für sich. Sehr beliebt, egal ob im Tequila Sunrise oder mit Salz und Zitrone, ist Tequila. Er ist das Nationalgetränk Mexikos und darf nur aus blauen Agaven hergestellt sein. Nicht aus Agaven, aber dafür aus Nebenprodukten (dem Trester) der Weinherstellung werden Grappa und Tresterschnäpse.