Crémants

Crémant ist nach dem Champagner der bekannteste Schaumwein Frankreichs. Sogar Gérard Depardieu hat einen eigenen Crémant kreiert! Aber welche Parallelen zum großen Bruder Champagner gibt es?

Crémant gehört neben Bouillabaise, Coc au vin oder der beliebten Foie Gras zur großen Vielfalt französischer Gaumenfreuden. Im Zuge der Untersagung des Begriffes „méthode champenoise“ (Champagnermethode) durch die Europäische Union für Schaumweine außerhalb der Champagne, wurde der Begriff Crémant Ende der 80er Jahre für alle anderen französischen Schaumweine eingeführt.

Dass der Name davor auch für Schaumweine der Champagne benutzt wurde, wissen allerdings die wenigsten. Heute werden nicht nur in Frankreich, sondern auch in Luxemburg, Belgien und Deutschland Crémants produziert.

Schon als Gallier Obelix wusste die Filmlegende Depardieu zu genießen. Doch auch im echten Leben gehört er zum Kreis der Connaisseure und Genießer. Um auf seinen Genussspuren zu wandeln, probieren Sie seinen Crémant „Taille Princess Rosé“ zu dünnen Scheiben von der Entenbrust, Feldsalat, Granatapfel und einer feinen Himbeervinaigrette.

Crémant wird oft als kleiner Bruder des Champagners gepriesen und das kommt nicht von ungefähr. Schon bevor die Marke Champagner geschützt wurde, wurde Crémant auch in der Champagne hergestellt. Auch wenn der Kohlensäuredruck des Crémants seit jeher etwas niedriger ist, wundert es nicht, dass sich die Herstellung der beiden Spitzenschaumweine ähnelt. Die Bläschenbildung beider Schaumweine erfolgt durch eine zweite Gärung in der Flasche. Das ist aber auch schon ihre größte Gemeinsamkeit. Denn ihr Gegensatz beginnt schon beim Preis. Warum aber ist er beim Crémant meist um die Hälfte niedriger? Das kommt durch die kürzere Flaschenlagerzeit des Crémants „auf der Hefe“ und durch einen höheren Traubenertrag. Auf der Hefe beschreibt den Vorgang der Gärung in der Flasche. Ein weiterer Grund für den Preisunterschied ist der bereits erwähnte niedrigere Kohlensäuredruck.

Genau wie Prosecco oder Franciacorta wird Crémant bei kühlen 6-8 °C serviert. Leichte Crémants eignen sich für den Aperitif, kräftige Jahrgangscrémants können sowohl zu kräftigen Fischgerichten als auch zu Fleischgerichten serviert werden. Ein Rosé eignet sich zu einem Dessert mit Erdbeeren und Sauerkirschen.

Der in Deutschland bekannteste Crémant ist der aus dem Anbaugebiet Loire, der Crémant de Loire. Er wird auf über 12.000 Hektar erzeugt und größtenteils aus Chenin Blanc hergestellt. Chenin Blanc die dominierende Rebsorte, hebt die Erzeugnisse durch eine besondere Lebendigkeit deutlich von der Masse ab. Die bereits 1975 gegründete Herkunftsbezeichnung gehört übrigens zu den ältesten ihrer Art. Der Crémant Château Langlois oder der Bouvet Ladubay beispielsweise sind sehr empfehlenswert.

Viel weiter südlich entsteht der Crémant de Limoux. Er stammt aus dem südfranzösischen Anbaugebiet Languedoc und ist ein altehrwürdiger, schwerer und komplexer Crémant, beispielsweise von Sieur d'Arques. An der Grenze zur Schweiz, im Juragebirge, entsteht auf Kalkböden der Crémant de Jura, der größtenteils aus Chardonnay gekeltert wird. Seine noble und cremige Art erinnert stark an Champagner. Außerdem gibt es noch Crémants aus dem Bordeaux und dem Burgund. Während die aus Bordeaux noch an ihrer Identität feilen, besitzen die Crémants de Bourgogne bereits großes Ansehen.

Ebenfalls sehr geschätzt, ist der Crémant d’Alsace. Er empfiehlt sich ganz klassisch zu Flammkuchen mit Speck. Der Elsässische zeichnet sich durch ein feines Mousseux, elegantes Säurespiel und einen kräftigen Geschmack aus. Diese besondere Säure finden Sie auch in Crémants aus Luxemburg, wo die Schaumweinherstellung ebenfalls eine lange Tradition hat. In Deutschland bewegt sich Crémant weinrechtlich noch auf keinem sicheren Weg. Winzersekte sind eine gute Alternative und zeichnen sich durch große Authentizität aus.